Donnerstag, 13. Oktober 2016

Wie viel Haus kann ich mir eigentlich leisten?


Für viele von uns ist ein eigenes Haus der Traum schlechthin. Die eigenen vier Wände in denen man alles genauso machen kann, wie man es möchte. In denem einer keiner sagt, dass man den Fußboden nicht ändern darf, oder das Badezimmer. Die Musik kann so laut eingeschaltet werden, wie man möchte und auch sonst genießt man einige Freiheiten.

Doch bevor man ein Haus kaufen oder bauen kann, sollte man herausfinden wie viel Geld einem dafür wirklich zur Verfügung steht.

Vor dem Hauskauf/-bau

Im Kopf stellt man sich das alles ziemlich einfach vor. Ich kaufe oder baue mir ein Haus und zahle monatlich meine Raten dafür ab. Und irgendwann gehört mir dann die Immobilie.
Was viele dabei nicht bedenken ist der finanzielle Rahmen. Nicht jeder kann sich schließlich ein Häuschen im Wert von 1. Mio Euro zulegen. Bevor man sich also Hals über Kopf auf den nächsten Kredit stürzt, sollte man kurz Kassensturz machen. Dieser zeigt relativ schnell, wie viel Haus man sich eigentlich leisten kann und wo die finanziellen Grenzen liegen.
Denn wer will schon ein Leben lang nur das Haus abbezahlen und auf jeden anderen Spaß verzichten? Spaß, wie mit dem Partner Essen zu gehen oder in den Urlaub zu fahren.

Der Kassensturz

Beim Kassensturz werden alle Faktoren des täglichen Lebens berücksichtigt. Z. B. wie hoch das Einkommen ist, wie viel man für Nahrungsmittel ausgibt, usw. Wichtig beim Kassensturz ist es, dass man ehrlich zu sich selbst ist. Es bringt einfach nichts, wenn man sich die Welt schön redet und Kosten unter den Tisch fallen lässt, nur damit die Rechnung aufgeht.
Der erste Schritt besteht somit darin die Einnahmen gegen die Ausgaben gegenüber zu stellen.
Zu den Einnahmen gehören u. a.:
  • Gehalt
  • Einkünfte aus Vermögensanlagen (Aktien & Co.)
  • Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung
Zu den Ausgaben gehören u. a.:
  • Miete
  • Nebenkosten
  • laufende Kredite
  • Unterhaltszahlungen
  • Nahrungsmittel
  • Versicherungen (Hausrat, Altersvorsorge, etc.)
  • Telefon, Smartphone & Internet
  • Steuern
  • Auto (Versicherung, Reperaturen, Benzin)
  • Urlaub
  • Livestyle (Essen gehen, Kino, anderweitige Unternehmungen, etc.)
Besonders wichtig ist es, dass bei den Ausgaben nichts vergessen wird. Nur wer alle Ausgaben auflistet, weiß am Ende wie viel Geld tatsächlich noch übrig bleibt. Alle Einnahmen minus alle Ausgaben: die übrig gebliebene Summe muss auf jeden Fall im Plus sein. Kommt hier ein negativer Betrag heraus, bedeutet dies, dass man über seine Verhältnisse lebt. Ein positiver Beitrag ist der Puffer, den man für den Hausbau/-kauf nutze kann.

Wie viel Geld kann ich ins Haus investieren?

Der Beitrag am Ende der Rechnung zeigt schon mal, wie viel Puffer man im Monat übrig hat. Rechnet man dann noch die Miete hinzu, die man aktuell zahlt, hat man schon einen groben Richtwert.
Viele machen hier einen Fehler. Sie nehmen einfach diese Zahl und sagen, dass sie genau diese Summe monatlich ins zukünftige Eigenheim investieren wollen. Was dabei aber vergessen wird, ist dass man aber auch noch Leben muss. Und wie es das Leben so will, treten häufig mal Überraschungen auf. Überraschungen, wie ein kaputtes Auto, welches nicht mehr repariert werden kann. Dann muss ein Neues her, aber dafür reicht das Geld dann ja nicht mehr, weil man es fürs Haus ausgibt.
Man sollte also immer einen Puffer einbauen, um solche Überraschungen mit bravur meistern zu können. Denn sonst wird man von der ersten Kleinigkeit aus der Bahn geworfen.